Mit dem Pogrom vom 9. November 1938 leiteten die Nazis die endgültige Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland ein.
Bereits kurz nach der faschistischen Machtübernahme 1933 hatten die Nationalsozialisten die mit der Diskriminierung und Entrechtung von Jüdinnen und Juden begonnen.
So auch in unserer Siedlung.
Viele der ca. 80 von den Nazis als Jüdinnen und Juden deklarierten Bewohner*innen wurden vertrieben oder verhaftet und ermordet.
Stellvertretend für unsere ehemaligen jüdischen Mitbürger*innen haben Mitglieder der Anwohner*inneninitiative Hufeisern gegen Rechts vor dem ehemaligen Wohnsitz des jüdischen Arztes Dr. Curt Jacoby in der Hanne Nüte 83 an den antisemitischen Nazi-Terror erinnert.
Dr. Jacoby emigrierte 1937 mit Frau und Kind in die USA. In New York erhielt er 1939 seine Zulassung als Allgemeinmediziner.
Nach seinem Tod im Jahre 1976 wurde er auch dort beerdigt.
Drei Texte von Bertolt Brecht, Günther de Bruyn und Mascha Káleko wurden vorgetragen und Blumen vor dem Hauseingang niedergelegt.
Auch in ”Corona-Zeiten„ muss die Erinnerung an rassisch und politisch motivierte Verfolgung und Ermordung von Menschen und die Warnung vor einem erneuten Anwachsen rassistischer und nationalistischer Anschauung in unserem Land wach gehalten werden.